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Krach oder Klang? – Hilfe, mein Kind musiziert!

Jedem ist daran gelegen, dass sich sein Nachwuchs in allen Bereichen gut entwickelt. Dabei ist es für Eltern meist schnell ersichtlich, in welchen spezifischen Gebieten ein mögliches Talent schlummert. Bei den einen ist es der Sport, bei den Nächsten die Wissenschaft, wiederum bei anderen ist es die Kunst. Besonders starke Nerven sind bei Eltern gefragt, deren Kinder sich im Musikalischen weiterentwickeln wollen. Während Sport meist im Verein und beispielsweise Lesen im Stillen getätigt wird, kann das Üben gerade auf neuen Instrumenten zur echten Belastungsprobe werden.

Regeln aufstellen

Musik, wenn es welche werden soll, erfordert diszipliniertes Üben. Deshalb kommt man bei den meisten Instrumenten nicht an den häuslichen Tönen vorbei. Wer dabei aber von Anfang an Regeln aufstellt, die die Geräuschbelastung erträglich und zeitlich eingrenzen, tut nicht nur sich, sondern auch seinem Kind einen großen Gefallen. Immerhin ist der anfängliche Enthusiasmus, ein Instrument zu erlernen, gerade dann am größten, wenn die Musikalie ziemlich neu ist. Eltern, die ihren Kindern eine Art Stundenplan des häuslichen Übens aufstellen, aus dem hervorgeht, wann das Kind musizieren „darf“, geben dem Musizieren den Rang von etwas Besonderem. Das wiederum lässt den Eifer länger anhalten.

Nachbarn und Vermieter informieren

Ein weiterer guter Tipp zur Nachbarschaftspflege ist es, seine direkten Nachbarn, beziehungsweise auch die Vermieter über den werdenden Musiker zu informieren. Das ist vor allem in Mietswohnungen und bei Instrumenten, die über keinen Kopfhöreranschluss verfügen, wichtig. Bei diesen Gesprächen erfährt man meist auch, wann der betreffende Nachbar oder Vermieter arbeitet oder eben seine Ruhe braucht. Grundsätzlich gilt jedoch, dass man der Hausgemeinschaft eine Mittagsruhe von 13 bis 15 Uhr und eine Nachtruhe von 20 bis 8 Uhr gönnen sollte, um den Hausfrieden nicht zu gefährden.

Wie lange und oft muss das Kind üben?

Statt auf Übungsstunden zu setzen, sollten zwei bis drei kurze Übungsblöcke von ungefähr fünf bis zehn, maximal 15 Minuten genügen, um schnelle und vor allem auch gute Erfolge auf einem Instrument zu erzielen. Längere Übungsabschnitte haben gerade anfänglich den Nachteil, dass sich Kinder in musikalische Probleme aufgrund mangelnder Konzentration „verbeißen“ und so schnell die Lust am Spielen verlieren. Deshalb wird dazu geraten, sich nach besonders guten Übungen mit einer großen Pause zu belohnen. Übrigens: Die Ausnahme, dass auch mal an einem Tag nicht geübt wird, sollte diese Regel bestätigen.

Wenn die Luft raus ist

Kinder verlieren schnell das Interesse an Dingen, die für sie nur Arbeit bedeuten. Wenn sie nur während der Musikschulstunden vom Lehrer, oder von der Oma zu Weihnachten für die hörbaren Erlebnisse gelobt werden, dürfen sich Eltern nicht wundern, wenn dem Nachwuchs die sprichwörtliche Luft ausgeht, also der Übungswille schwindet. Deshalb sind Mütter und Väter gut beraten, sich mit dem Musiklehrer auszutauschen und die Lernerfolge des Kindes interessiert zu kontrollieren und zu belohnen. Nichts verdirbt einem Kind den Spaß an Musik mehr als desinteressierte Eltern! Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten: Eltern, die ihre Kinder massiv unter Druck stellen und zum Erfolg zwingen, laufen in gleicher Weise Gefahr, dem Kind die Lust am Instrument zu nehmen.

Geduld und Interesse sind die besten elterlichen Begleiter

Musik und das damit verbundene Erlernen eines Instrumentes fördert die Entwicklung von Kindern ungemein. Nicht nur die Fingerfertigkeit beim Spielen, das Umsetzen von Note in Ton und die Gehörbildung sind hier nennenswerte Bereiche, sondern auch der soziale Aspekt. Das gemeinsame Musizieren in der Gruppe oder im Verein fördert soziale Kontakte. Deshalb sollten Eltern diese Entwicklungen mit viel Geduld, Interesse und wenn nötig, auch einmal mit Watte in den Ohren verfolgen und unterstützen.