Wenn sich die Tochter oder der Sohn zum ersten Mal verliebt, ist das für alle Beteiligten mit vielen unterschiedlichen Empfindungen verbunden. Auch Erziehende sind zum ersten Mal mit diesem ganz neuen Thema konfrontiert: Mit unbekannter Heftigkeit richtet sich nun das Interesse des Nachwuchses auf einen Jungen oder ein Mädchen, welches ohne Zutun der Eltern selbst gewählt wurde. Alles andere tritt in diesem Moment in den Hintergrund. Schule, Hobbys sowie Freunde und natürlich spätestens jetzt auch die Eltern stehen plötzlich nicht mehr an erster Stelle. Doch wie geht man als Mutter oder Vater am besten, sinnvollsten, sensibelsten und klügsten damit um?
Die ersten Erfahrungen sind wichtig
Eigentlich wäre Freude angesagt, da beim Verliebtsein die Zuneigung und Liebe des eigenen Kindes tatsächlich positiv erwidert wird. Es kann so seine ersten positiven Liebeserfahrungen machen. Zur Entwicklung des Menschen gehört nun einmal die Selbstständigwerdung und schließlich auch die Wahl eigener Wege, aber auch die Trennung und Abnabelung von den Eltern. In dieser Phase ist es durchaus üblich, wenn das eigene Kind spätestens jetzt die ersten Geheimnisse hat, welche nicht gleich sofort den Eltern mitgeteilt werden.
Aus Kindern werden Leute
Das ist OK so! Wie reagieren Jungen, wie reagieren Mädchen in dieser Zeit? Einfach ausgedrückt: Jungen wollen wie Männer sein, das heißt, sie wollen männlich, locker, unkonventionell, einfach „cool“, manchmal zurückgezogen oder auch einsam und nicht sentimental sein. Dadurch wird der Umgang mit und der Ausdruck von Gefühlen bei der ersten Liebe schwieriger als für Mädchen. Mädchen dagegen wollen wie Frauen sein. Da die Freundinnen sehr wichtig werden, sprechen sie mit anderen Mädchen über alles, sie sind sehr kommunikativ, sehr kontaktfreudig und das hilft ihnen bei der ersten Liebe. Sie zeigen es deutlicher, sie machen es öffentlich, dass sie verliebt sind.
Gesprächsbereitschaft und bewusstes Loslassen für Eltern wichtig
In dieser Zeit ist es sehr wichtig, wie Eltern mit dieser auch für sie neuen Situation umgehen. Je eher die Eltern sich an ihre eigene Zeit des ersten Verliebtseins erinnern und damit ganz natürlich umgehen, desto eher gelingt es für die Eltern, selbst diese Zeit positiv zu nutzen und ihren Kindern an dieser Stelle nochmals eine natürliche Prägung mitzugeben - Bewusstes, echtes Loslassen, ohne die Kinder alleine zu lassen. Ständige Gesprächsbereitschaft, ohne aufdringlich zu sein. Geduld und das Wohl des Kindes stehen dabei im Vordergrund.