Bambinis.org

...Kindermode selbst gestalten und bedrucken

Bookmark and Share

Vorsorge-Untersuchung J1: Der "Gesundheits-TÜV" für Jugendliche

Für verantwortungsvolle Eltern ist das regelmäßige Einhalten der U-Vorsorge-Untersuchungen eine Selbstverständlichkeit. Weitgehend unbekannt ist allerdings die Tatsache, dass auch das körperliche und geistige Wohl der Heranwachsenden nicht aus dem ärztlichen Auge verloren sein soll. Zu diesem Zweck hat der Frankfurter Verein "Mehr Zeit für Kinder e.V." die sinnvolle und wichtige Initiative "J1 - damit du Bescheid weißt" ins Leben gerufen. Das bedeutet konkret, dass sich Menschen zwischen 12 bis 14 Jahren bei einem Facharzt für Allgemeinmedizin oder bei einem Jugendmediziner vorstellen können, der dann im Rahmen der "J1" einen von der Krankenkasse bezahlten umfassenden Gesundheits-Check durchführt. Das ist gerade für die in jeder Hinsicht gefährliche Zeit der (Vor)Pubertät ein Angebot, dass weder die Eltern noch die Jugendlichen ausschlagen sollten.

Jugendliche sind gesundheitlich gefährdeter, als man glaubt

Unmittelbar vor und auch während der Pubertät wird der gesamte heranreifende Organismus komplett auf den Kopf gestellt, um anschließend völlig neu erfunden zu werden. Die teilweise tief greifenden Veränderungen, die der jugendliche "Transformer" dabei an sich selbst wahrnimmt, können oft nur schwer eingeordnet werden, oder werden sogar als angstvoll besetzt erlebt. Das führt zu zwei großen Problemen:

1) Eine sich in diesem Stadium ankündigende schwere Erkrankung wird vielleicht übersehen, da die Beschwerden irrtümlicher Weise auf den Pubertätsprozess zurückgeführt werden.

2) Befindlichkeitsstörungen, die im Rahmen der Pubertät völlig normal sind, werden fälschlicher Weise als bedrohliche Krankheitssymptome fehl interpretiert.

An dieser Stelle kann die J1 wesentlich dazu beitragen, Klarheit und Verständnis zu schaffen, Wissen zu vermitteln, und Ängste auszuräumen. Denn selbstverständlich dürfen die Jugendlichen dem Arzt sämtliche Fragen stellen, die ihnen unter den Nägeln brennen, die sie aber nicht unbedingt mit ihren Eltern ausdiskutieren wollen. Und weil der Arzt an seine Schweigepflicht gebunden ist, dürfen hier auch die etwas heikleren Themen rund um die erwachende Sexualität im ebenso vertraulichen wie geschützten Rahmen angesprochen werden. Erfahrungsgemäß haben Jugendliche in dieser Zeit ihrer ganz persönlichen Metamorphose großes Interesse an den Möglichkeiten der Verhütung, an den Mythen rund um die Selbstbefriedigung und an den Gefahren, sich eine Geschlechtskrankheit zu holen.

Was genau macht der Arzt bei der J1?

Zunächst wird das Routineprogramm abgespult: Körpergröße und Körpergewicht erfassen, Wirbelsäule und Muskulatur kontrollieren, das Hautbild inspizieren, die inneren Organe abhorchen und abtasten, Puls und Blutdruck messen. Hat der Arzt dabei den Verdacht auf sich entwickelnde Gesundheitsprobleme, kann er auch noch einen Hör- oder Sehtest durchführen, sowie Blut- und Urinproben im Labor analysieren lassen. Ein weiterer wichtiger Bereich ist der Impfschutz. Vor welchen Infektionen ist der Jugendliche noch sicher, wo müsste aufgefrischt werden, was sollte neu dazu genommen werden? In der heutigen Zeit sollte man nämlich durchaus über die durch eine Schutzimpfung inzwischen vermeidbaren Bedrohungen durch Hepatitis B oder Gebärmutterhalskrebs nachdenken.

Und dann ist da natürlich auch noch Raum für weiteren Informationsbedarf. Viele Jugendliche fühlen sich nämlich in diesem schwierigen Lebensabschnitt allein gelassen, unverstanden oder vielleicht sogar gemobbt. Auch hier hat der untersuchende Arzt sowohl ein offenes Ohr als auch immer einen guten Lösungsansatz anzubieten.

Gesetzlich Krankenversicherte kostet die J1 keinen Cent. Und jede Menge weiterer Infos hält die "Initiative zur Förderung der Jugendgesundheit" parat.