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Wissenswert für Kinder – Traumberuf Ritter

In vielen Filmen sind Ritter in glänzender Rüstung die Helden, die eine gefangene Prinzessin aus den Klauen eines Bösewichts oder gar Drachen befreien. Stets sind sie vornehm, edelmütig und auf das Wohl der Allgemeinheit bedacht. So war Ritter der „Traumberuf“ vieler Jungen. Doch wie wurde man überhaupt Ritter?

Die Kindheit

Bis zum siebten Lebensjahr wuchsen die mittelalterlichen Knaben bei ihrer Mutter auf. Diese sorgte bis dahin für die Erziehung des Knaben, während der Vater seinen Verpflichtungen als Ritter nachkam. Dann wurde der Knabe von seinen Eltern getrennt und kam als Page an einen fremden Hof. Die Dienste, die der Page dort verrichtete, waren aber vorerst alles andere als ritterlich: Er trug adligen Damen die Schleppen hinterher und lernte dabei höfisches Benehmen und Tischmanieren. Zusätzlich erhielt der Page am Hof eine schulische Grundausbildung. Neben dem Reiten standen für einen späteren Ritter vor allem Biblische Geschichten und die Kunst auf dem Stundenplan. Lesen und Schreiben spielten eine Nebenrolle – Ritter konnten dies selten.

Vom Pagen zum Knappen

Den nächsten Schritt machte ein Knabe mit vierzehn Jahren – er wurde vom Pagen zum Knappen. Nun diente er statt den höfischen Damen einem Ritter und wurde mit dem Kriegshandwerk bekannt gemacht. Dabei erwarb er weitere wichtige Fähigkeiten: den Umgang mit Pferden, den Kampf mit Schwert und Lanze sowie den Ritt in voller Rüstung. Er folgte seinem Herren in Kriege, trug dessen Ausrüstung und half ihm dabei, die Rüstung anzulegen. Die Bedienung seines Herren und die Erledigung von Botengängen gehörten ebenfalls zu seinen Aufgaben.

Vom Knappen zum tugendlichen Ritter

Die Knappenzeit dauerte oft eine lange Zeit. Erst wer all die oben genannten Fertigkeiten besaß, konnte zum Ritter geschlagen werden. Zur Zeit des Ritterschlags war man in der Regel schon einundzwanzig Jahre alt, hatte also rund 14 Jahre „Ausbildung“ durchlebt.

Verbunden mit der Schwertleite war der „Tugendeid“. Empfing ein junger Mann den Ritterschlag und legte diesen Eid ab, verpflichtete er sich, bestimmten Idealen zu folgen. Dazu gehörten unter anderem die Verteidigung der Kirche vor „Ungläubigen“, der Schutz der Schwachen, die Treue zum König und gegen das Unrecht zu kämpfen. Tapferkeit, Ehrlichkeit und Treue waren eine Selbstverständlichkeit des Ritters im Mittelalter.

Fazit

Vieles, was das heutige Ritterbild ausmacht, gab es also – zumindest als Ideal – tatsächlich bereits im Mittelalter, denn vielmehr als nur ein „Beruf“ war der Ritterstand eine Berufung, die nur in mühsamen Jahren erfüllt werden konnte.